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Entscheidungsfindung
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Kategorien: Entscheidungstheorie | Management | Logik | Denken | Motivation | Politik

Entscheidungsfindung ist ein individueller, sozialer, gesellschaftlicher oder politischer Prozess, um zu einer Entscheidung bezüglich einer Handlung, Meinung zu gelangen. Die wissenschaftliche Untersuchung von Entscheidungsprozessen in der Wirtschaft werden von der experimentellen Volkswirtschaftslehre untersucht. Der Entscheidungsfindungsprozess im Gehirn des Menschen ist eine kognitiv Fähigkeit und somit ein Untersuchungsgegenstand der Kognitionswissenschaft.

Es gibt auch Versuche bestimmte komplizierte Entscheide an technische Systeme zu delegieren, welche dann einen bestimmte Algorithmus (z.B. Heuristiken, Fuzzy Logik, Operations Research) anwenden, um bei vorgegebener Gütefunktion einen optimalen Entscheid zu treffen.

In der Entscheidungsfindung finden i.d.R. komplexe Auswahl- und Verhandlungsprozesse statt. Für die Teilnahme an diesen Prozessen bedarf es normalerweise einer Legitimation als Entscheidungsträger. Die Motive dieser Stakeholder können unterschiedlichster Art sein ( rational, irrational, idealistisch, materiell, etc.)

Entscheidungen müssen nicht zwangsläufig aus zwei Möglichkeiten (z. B. ja/nein), sondern können auch aus einer Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten bestehen (z. B. Parlamentswahl).

Eine Entscheidung kann auch eine Eingrenzung, also die Wahl auf mehrere favorisierte Optionen, sein („engere Wahl“). Darauf basierend kann eine erneute Entscheidungsfindung erfolgen.

Entscheidungen können von Menschen (kognitiver Prozeß) oder von Maschinen (Programmierung) getroffen werden. Bei Menschen spielen bei Entscheidungen mehrere Faktoren mit, z. B. Abwägungen („Für und Wider“), Situation, Zeitdruck, Prinzipien, Wahrnehmungen (Objektivität/Subjektivität), Verstehen, (hier auch: Erfahrungen und Mißverständnisse), Voraussicht, Realitätssinn, der Entscheidungsstil, die Mitwirkung von Entscheidungsträgern und Auswirkungen (z. B. Risiken, Reaktion der Betroffenen bzw. des Auftraggebers). Je sorgfältiger die Entscheidung gefällt wird, umso höher ist die Entscheidungsqualität. Bei der Entscheidung durch Maschinen entfallen viele dieser Faktoren.

Für rationelle fundierte Entscheidungen erfordern verläßliche Informationen über die Frage-/Problemstellung (Informationsgewinnung und –verarbeitung). Dies kann ggfs. mittels einer Situations-, Problem-, Entscheidungs- und/oder Risikoanalyse geschehen (Entscheidungsverfahren).

Diese Informationen müssen vom Entscheidungsträger ausgewertet und in den Entscheidungsprozeß eingebunden werden. Eine Entscheidung sollte erst getroffen werden, wenn das Problem entscheidungsreif ist. Bei Entscheidungen durch Menschen ist es zudem wichtig, sich objektiv mit der Problemlösung zu befassen und je nach Bedeutung mannigfaltige Überlegungen anzustellen (z. B. Aufwand, Konsequenzen, Risiken und Wagnisse, Praktikabilität und Abhängigkeiten). Entscheidungsfindungen sind in der Regel eine Problemlösung (Ausnahmen: Aufgabe, Zeitablauf).

Entscheidungen sind in sämtlichen Bereichen der Wissenschaften und in allen Lebensbereichen üblich, notwendig und erforderlich. Jeder Mensch trifft i. d. R. tausende von Entscheidungen täglich, die jedoch oft in Sekundenbruchteilen erledigt sind (Automatismus).

Einfache Entscheidungen sind schnell und einfach getroffen, z. B. Einkaufen (Wahl der Ware nach Preis, Qualität, Eigenschaft, Erfordernis); andere hingegen sind nur langsam und schwerlich zu treffen, z. B. die Partnerwahl.

Die meisten Entscheidungen werden von einer Person allein getroffen. Wirken mehrere Personen bei einer Entscheidung mit (uni-/multipersonale Entscheidung), dann wird die Entscheidung durch einen Konsens oder durch Mehrheitsbeschluss herbeigeführt. Wenn Entscheidungen von Menschen getroffen werden, können auch Ratschläge von Berater eingeholt werden. Viele Entscheidungen laufen nach Entscheidungsregeln ab, z. B. Entscheidungsbäume.

Als Hilfestellung existieren Ablaufdiagramme oder Entscheidungsunterstützungssysteme, die das Risiko menschlicher Fehler (Fehlentscheidungen) weitgehend ausschließen können.

Die Überlegungen bei einer Entscheidungsfindung werden als Entscheidungsweg bezeichnet. Eine Art des Entscheidungsweges ist das Ausschlußprinzip, das ganz überwiegend auf Logik basiert.

Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für eine perfekte (fehlerfreie) Entscheidung. In manchen Notlagen ist eine Entscheidungsfindung überhaupt nicht möglich, z. B. wegen einer Lethargie bei Notlagen wie Seenot.

Siehe auch

Weblinks

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/19._Mai_2006#Entscheidungsfindung_.28gel.C3.B6scht.29