Diverses I

Hauptseite | Reiseberichte | Austauschschüler (USA) | Bayerisch | Humor | Zeitgeschichte 1971-1982 | Englisch | Wissenstests
Austauschschüler (USA)

 
Being a Foreign Exchange Student
Erfahrungsbericht und Informationen zur Entscheidungsfindung

- Selbstinterview (mal was anderes) -

Warum hast du das gemacht? Abenteuerlust. Bock auf's Ami-Land. Mal richtig leben. Mal in's Ausland. Anerkennung nach der Rückkehr. Billiger Führerschein. Gut Englisch sprechen.

Wie sind die Leute dort so? Alles easy. Hauptsache, Du kommst nicht zu prüden Gottesfürchtigen.

Wie alt warst Du und welches Alter würdest Du empfehlen? Du mußt wissen wo's im Leben langgeht, was OK ist und was nicht. Du mußt Probleme selber lösen können. Ich war 18 J., würde aber empfehlen, spätestens mit 17 J. zu gehen.
Welche Organisation? Es gibt Dutzende - ich war bei ef, das ist die größte und in Ordnung. Was bringt mir der Aufenthalt? Sehr viel. Du kannst Herausforderungen meistern, in eine neue Umgebung einleben und Du kannst in der Persönlichkeit wachsen. Du erlangst eine gute Sprachfertigkeit und Kulturverständnis. Das ist für einen persönlich wichtig und man profitiert dabei sicher auch bei einer Bewerbung in der Arbeitswelt! Sieh's auch mal so: Du bist jetzt so ziemlich in der Halbzeit was Deine komplette Bildung angeht. Warum nicht mal eine gescheite Verschnaufpause einlegen? Energie für die zweite Hälfte auftanken und mal ein bißchen das Leben als Teenager genießen > die Staaten sind dafür das beste Land!!!

Wie ist das mit der Schule? Ist sie schwer? Es kommt darauf an, welche Kurse man belegt - die Auswahl ist traumhaft (sehr einfach bis sehr schwer). Schließ Dich auf jeden Fall einer Sportmannschaft an, Vorkenntnisse sind wurscht. Das ist eine super Erfahrung!

Bekommt man Heimweh? Die ganz Jungen (15) vielleicht schon. Man kann ja billig telefonieren. Manche bekommen sogar Besuch von ihren Eltern und Freunden! Wo warst Du eigentlich? Im Nordwesten der USA. Hood River, Oregon. Natur pur. Wie war die Gastfamilie? Super. Ein fast gleichaltriger Gastbruder und drei Gastschwestern. Die Älteste (nicht mitgezählt) war schon außer Haus. Dann waren da noch: ein Pferd, drei Katzen, zwei Hunde und viele Fische (innen und außen). Es gab drei Autos, ein großes Haus und einen riesigen Garten. Wie jetzt, ein Dorf? Naja, kann man sich ja nicht aussuchen... 4.600 Einwohner. Als Stadtkind war's schon 'ne große Umstellung. Die nächstgrößere Stadt (Portland) war über 100 km weg. Gibt's auch Streit? Unter den "Geschwistern" (ja, da gehörst du auch dazu) schon - das ist normal. Es wäre aber fatal, wenn man sich dauernd streitet. Was kann man noch so für Fehler machen? Naja, sich nicht um seine Gastfamilie zu kümmern (keine Gesten der Dankbarkeit zeigen, keine Zeit) --> Koch mal was, setzt Dich öfter mal mit ihnen vor die Glotze, spiel mit den Kindern usw. Und sonst? In der Schule unentschuldigt fehlen -->Verweis. Kann mich meine Gastfamilie auch 'rausschmeißen? Ja. Dann hast Du ein Problem. Du kommst dann zur Familie des Bereichsleiters, der kann in einer anderen Stadt wohnen und du mußt evtl. in dessen Wohnzimmer schlafen etc. Gibt's noch irgendwas Schlimmes, was mir passieren könnte? Ungewollt eine Amerikanerin (womöglich noch die Gastschwester) schwängern. Eine vorschnelle Blitzehe eingehen. Eine Straftat begehen (Drogen!). Einen Unfall mit einem nichtversicherten KFZ (!) verursachen.

Ähmm, mal 'ne blöde Frage - kommt man eher zu reichen oder zu armen Familien? Eher über dem deutschen Durchschnitt. Hab noch nicht von einer Holzbutze gehört.

Werd' ich auch so dick wie die Amis? Schmarrn!!! Das Essen ist besser als sein Ruf. Ich habe nur max. 5 kg zugenommen, weil ich abrupt mit dem Sport aufgehört habe.

Was ist mit Beziehungen? Kein Problem --> alles geht leichter als bei uns.

Ist's wirklich so geil? Jap, kannst einen drauf lassen! Für mich war das die geilste Zeit!

Kann man irgendwie sein Taschengeld aufbessern ?
Eigentlich streng tabu - Schlitzohren finden allerdings immer etwas, v.a. in Dörfern (Tankstellen-Service, Gastronomie, Babysitting etc.). Nachhilfe gegen Geld ist übrigens unbekannt.

WAS HAST DU ALLES "MITGENOMMEN"?

- neues Land, neue Mentalität und Kultur
- Selbständigkeit (in gewisser Weise auf sich selbst gestellt sein)
- total neue "Familienmitglieder", Tagesablauf etc.
- Erkenntnis, dass es in anderen Familien sehr ähnlich zuge
ht wie in der eigenen
- Leben in einer Kleinstadt
- Christl. Glauben (u.a. Tischgebete, Kirchgänge und "Youth Group")
- Disziplin, Team-/Kampfgeist, Leistung (Schulsport)
- Telespiele (Gastbruder)
- Angeln
- Freundschaften, Partnerschaften
- Rückversetzung in die Altersgruppe um 2 bis 3 Jahre in der Schule (weil alle jünger waren als ich)
- Hunde als Haustiere
- Wilder Westen (Natur)
- Heavy Metal, Fantasy (Gastbruder)
- Jazzchor und klassischer Chor
- Zugang zu Spanisch, Psychologie und Schriftstellerei (Schule)

- Autofahren

- easy living

- Socializing (Ratschen, Treffen etc.)

- Vorurteile neutralisiert (außer Patriotismus)

FÜHRERSCHEIN

Du kannst ein Lernführerschein (provisional) mit 15 J. (in manchen Bundesländern später) machen, d.h. Du darfst an's Steuer wenn jemand über 21 mitfährt. Der normale Weg waere dann, daß Du in Deiner High School (kostenlos) einen Fahrschulkurs absolvierst. Da Du aber zeitmäßig nicht daran teilnehmen kannst, mußt Du entweder zu einer gewerblichen Fahrschule gehen oder Du bittest jemanden über 21, dass er Dich ein paar Mal fahren läßt. Die Theorie ist viel einfacher als in Deutschland, dazu brachst Du gewiss keinen Kurs. Hol Dir einfach das kostenlose Handbuch im "Departement of Motor Vehicles". Hier sind die wichtigsten Regeln:
- Die Ampeln sind nicht über der Haltelinie sondern hinter der Kreuzung
- Rote Einlichtampel bedeutet nur Achtung --> Überqueren bzw. Abbiegen darf man in der Reihenfolge, in der ein Fahrer die Kreuzung erreichte

- Rechtsabbiegen bei rot ist erlaubt, jedoch kurz abstoppen und natürlich Fussgänger überqueren lassen
- Rechtsüberholen ist meistens inner- und außerorts erlaubt

Geheimtipp: Wer den Schein im "richtigen" Bundesland gemacht hat (d.h. der Schein wird hier komplett anerkannt) und zurückkommt, kann hier fahren, auch wenn er noch unter 18 ist!!! Du mußt den Schein lediglich vorher bei der deutschen Führerscheinstelle registrieren lassen. Kosten? Vor Ort ca. $ 30 , in Deutschland ca. 30 EUR!

ANERKENNUNG DES SCHULJAHRES

Die Möglichkeit besteht, allerdings muß zuvor ein Antrag gestellt werden. Außerdem mußt Du dann einen bestimmten Fächerkanon wählen - das kann stressig werden...

NACHTEILE

So, Du willst auch hin? Kommst Du mit Dir und Anderen klar? Kannst Du eine Trennung von Deiner gesamten Umgebung verkraften (Partner/-in, Familie, Clique)? Kannst Du gut Englisch? Ist Dir bewußt, dass Du wahrscheinlich ein Schuljahr verlierst? Können Deine Eltern 15.000 EUR (mit Taschengeld, aber ohne Auto - wer 16 ist HAT ein Auto) aufbringen? Ist Dir klar, da es große Probleme bei der Rückkehr nach Deutschland geben kann (fast alle neuen Freundschaften gehen praktisch flöten). Nicht nur ich hatte viele Jahre mit einer ganz neuen Art von Heimweh zu tun!.

 
Nachteile von längerfristigen Aufenthalten im entfernten Ausland
 
1. während des Aufenthaltes
a) finanzieller Aufwand
b) Beziehung zu neuen oder alten Eltern, Verwandten u. Freunden werden vernachlässigt
c) Partnerschaft (neue oder alte) kann meistens nicht dauerhaft aufrechterhalten werden
2. nach dem Aufenthalt
a) Heimat wird neu definiert (geografisch, kulturell, sprachlich, familiär, sozial und sozio-kulturell); durch fehlende Auswanderungsmöglichkeit entsteht eine Unzufriedenheit in der Lebensgestaltung
b) Möglicher Verlust des sozialen Umfeldes oder eines Teiles davon in Deutschland (neue Beziehungen, Abstand, evtl. Neid)
 
 
schule.jpg
Schulfreie Tage {Maximierungsfunktion} (c) Hood River Valley School District
hrvhs.jpg
Zum Saisonende (Wrestling Team) {Maximierungsfunktion}

hrvhs.gif
Quartalszeugnis {Maximierungsfunktion}

united_states_of_america_fl_md_wht_8274.gif

Schon zurück? Schau' mal, was die Mitschüler so machen (www.classmates.com)

Wikipedia (deutschsprachige Ausgabe)

Wikipedia (englischsprachige Ausgabe)

asb.jpg
Schülerausweis
LITERATUR

Bücher:

Grundlach/Schill: Ein Schuljahr in den USA", Recherchen-Verlag, EUR 14,90

Terbeck: "Handbuch Fernweh. Der Ratgeber zum Schüleraustausch", Polartext, EUR 18,50

Rauner: "Als Gastschschüler in den USA". Wiefelstede: Reisebuchverlag. 1991

Zeitschriften:

Oskar's (stern) Nr. 21, "Schüleraustausch USA", zweisprachig

URL-Verweise

Objektive Informationen der Aktion Bildungsinformation e.V. = abi http://www.abi-ev.de
 
FOTOALBUM

oregon_fl_md_wht_18051.gif

Hauptseite Diverses I

sf_leitseite.gif

Adresse: https://msebulke.tripod.com/diverses/id2.html

2005-08-09
2001...2005 Matthias Sebulke
Ds. Reisen 2